50 Jahre VBE NRW: Interview mit Alfred Kruft

13.04.2021

50 Jahre VBE

29.03.21, Schule heute-Interview mit Alfred Kruft, Leiter VBE-Bildungswerk

Alfred KruftZitat: „Diese Arbeit des VBE unterstreicht die Bedeutung der Lehrerfortbildung und ist mit innovativen Themen und exzellenten Referenten und Referentinnen eine gute Antwort auf die Herausforderungen von Pädagogen, Schulleitung und Schulverwaltung.“

Das Bildungswerk des VBE NRW bietet nun seit mehr als 20 Jahren Fort- und Weiterbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen an und steht für eine praxisnahe Unterstützung. Als breit gefächertes und beliebtes Angebot ist es mittlerweile nicht mehr wegzudenken – zum 50-jährigen Geburtstag des VBE NRW hat Schule heute mit dem langjährigen Leiter des VBE-Bildungswerks, Alfred Kruft, gesprochen.

Schule heute: Herr Kruft, welche Idee lag der Gründung eines Bildungswerks für den VBE NRW zugrunde? Wie kam es dazu?

Alfred Kruft: Die Gründung einer Akademie war ein zentrales Thema seit Aufnahme meiner Arbeit als Leiter des Referates „Schulleitung“ in der damaligen Hauptstelle Gewerkschaftspolitik. Die Realisierung und Umsetzung des Konzeptes „Schulleiterseminar“ in Königswinter und die Einführung der Fortbildungsreihe „Schulleitung“ mit dem Institut für Lehrerfortbildung (IfL) – beide Veranstaltungen „laufen“ seit 1994 ohne Unterbrechung und sind weiterhin stark nachgefragt – stellten vor diesem Hintergrund ebenfalls wichtige Komponenten dar. Man kann beide Seminare als gedankliche Vorläufer des Bildungswerks bezeichnen. Ein weiterer richtungsweisender Impuls, ein Bildungswerks zu erschaffen – damals war noch von Akademie die Rede –, resultierte aus dem Schulleitertag im September 1995 in Dortmund. In seiner Rede „Quo vadis, Schulleitung? – Verlangt der Schulwandel ein neues Kompetenzprofil der Schulleitung?“ stellte Prof. Dieter Margies die Gründung einer Akademie in Aussicht.
Die damalige VBE-Presseerklärung zum Schulleitertag schloss mit dem Satz: „Um der geforderten Qualifizierung (von Schulleitungen) Rechnung zu tragen, wird der VBE ein Bildungswerk gründen. Der VBE lädt dann interessierte Lehrerverbände, Stiftungen der Parteien und anderer Institutionen ein.“ Zu Beginn des Jahres 1996 erhielt ich dann den Auftrag, an einer Satzung der zu gründenden Fortbildungsakademie mitzuwirken. Weitere Gespräche und Beratungen sowie auch Überlegungen, „was macht der VBE schon an Fortbildungen (z. B. Lehrertage, Schulleitertage, Seminare für Personalratsmitglieder, u. a.)“, haben schließlich dazu geführt, ein Bildungswerk zu gründen, dass alle am Schulleben Beteiligten anspricht und ihnen die Möglichkeit zur Bildungsqualifizierung und Fortbildung ermöglicht.

Der Einrichtungsbeschluss zum BIWE erfolgte in der Landesvorstandssitzung im März 1998 und die konstituierende Sitzung des BIWE fand am 8. Juni 1998 statt.

Sh: Was war Ihnen besonders wichtig?

Kruft: Es war mir ein großes Anliegen, insbesondere für die Außendarstellung des VBE deutlich zu machen, dass den Mitgliedern des Verbandes an erster Stelle ihre Profession als Lehrerin und Lehrer bedeutsam und wichtig ist, d. h. als Fachleute für Unterricht, Bildung und Erziehung für Kinder und Schüler und Schülerinnen da und qualifiziert zu sein.

Sh: Wie wurde das Bildungswerk gerade in der Anfangszeit angenommen?

Kruft: Das Bildungswerk ist so gut angenommen worden, dass wir es kontinuierlich weiterentwickeln konnten, d. h. die Anzahl der jährlichen Veranstaltungen und damit das Themenangebot steigern und die Anzahl von Bildungspartnern, mit denen wir kooperieren, erweitern konnten. Sehr bald haben wir Workshops, eintägige und mehrtägige Veranstaltungen sowie Seminare nach Vereinbarung angeboten, die auch als schulinterne Lehrerfortbildung abrufbar sind. Diese sind bei Kollegien stark nachgefragt und belegen damit den Stellenwert von schulinterner Fortbildung. Inzwischen sind insgesamt 45 Programme aufgelegt und abgewickelt worden mit halbjährlich ca. 32 bis 36 Veranstaltungen. Mehr als 31.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben über 1.500 Veranstaltungen besucht. Eine Reihe davon sind in Kooperation mit unseren Bildungspartnern durchgeführt worden.

Sh: Sie sagen es, viele Kolleginnen und Kollegen konnten bereits von dem breiten Fort- und Weiterbildungsprogramm des VBE-Bildungswerks profitieren. Worauf fußt dieser Erfolg aus Ihrer Sicht?

Kruft: 23 Jahre Bildungswerk des VBE stehen für ziel- und praxisorientierte Unterstützung sowie Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte aller Schulformen und Beschäftigte in Bildungseinrichtungen und Schulen. Die hohe Akzeptanz, die das Bildungswerk nicht nur bei den VBE-Mitgliedern erreicht, ist aus meiner Sicht auch darauf zurückzuführen, dass die Angebote inhaltlich qualitativ hochwertig und preislich ausgewogen sind und entsprechend qualifizierte Referenten gewonnen werden konnten. Ein Erfolgsfaktor ist dabei auch die Kooperation mit anderen kompetenten Trägern, Bildungspartnern und Bildungseinrichtungen.
Die Durchführungsquote der Seminare von 94,4 % sowie die hohe Auslastung von über 90 % bestätigen eine ausgezeichnete Akzeptanz der Veranstaltungen des Bildungswerks und belegen Aktualität, Richtigkeit und Qualität der Bildungsangebote ebenso wie die Bereitschaft von Lehrerinnen und Lehrern zur Fortbildung und Weiterqualifizierung in ihrem Beruf. Einen von vielen Glückwünschen zum 20-jährigen Bestehens des Bildungswerks möchte ich an dieser Stelle gern wiedergeben.

Sh: Können Sie sich noch an die allererste Veranstaltung des VBE-Bildungswerks erinnern?

Kruft: Oh ja, sehr gut. Lachen Sie nicht, wenn ich Ihnen verrate, dass alle Veranstaltungen des Bildungswerks vom ersten Tag an bei mir zu Hause archiviert sind. Also, das erste Seminar im Bildungswerk trug den Titel „Methodentraining mit Schülerinnen und Schülern“, war zweitägig und wurde in Kooperation mit dem Studienkreis Schule/Wirtschaft vom 2. bis zum 3. November 1998 in Bergisch-Gladbach durchgeführt. Referent der Fortbildung war Dr. Heinz Klippert. Lassen Sie mich an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen herzlich danken, die das BIWE unterstützen und fördern. Was ist ein Fortbildungsinstitut, ein Bildungswerk ohne gute, nachgefragte und Erfolg bringende Referentinnen und Referenten. Daher geht mein Dank auch an alle Referenten/Referentinnen, die dieses Interview lesen.

Sh: Vielen Dank für das Gespräch!

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